Stell Dir eine Welt vor, in der Du nicht vorankommst, obwohl Du Dich nach Kräften bemühst. Angewurzelt stehen die sieben Tänzer*innen von VerTeDance in einer Reihe. Jeder Befreiungsversuch ist zwecklos. Ihre Körper schwingen sanft von links nach rechts, von rechts nach links, synchron, gleich einem menschlichen Pendel.
In Correction bewegen sich die Tänzer*innen in einem scheinbaren Widerspruch: Obwohl sie niemals ihren Platz verlassen, gleiten ihre Körper dennoch frei im Raum. Erst reflexartig, dann zunehmend kontrolliert krümmen, kippen und fallen sie auf den Bühnenboden, jedes Ungleichgewicht wird gleich wieder ins Gleichgewicht gebracht.
Mit Theatralik und subtilem Humor zeigt der Theaterregisseur Jiří Havelka, dass Freiheit auch mit Verlust einhergehen kann. Gleichzeitig macht die Choreografie erfahrbar, dass fehlende Entscheidungsfreiheit mitunter auch zu Trost, Erleichterung, Vertrautheit und Hingabe führen kann – manchmal sogar zu Glück.