Angela Alves ist behindert. Ab und zu entzündet sich ein Nerv in ihrem Gehirn und dann kann sie zum Beispiel nicht mehr gut sehen, gehen, fühlen. Sie fragt sich, warum behinderte Menschen immer dann sehr viel Anerkennung erhalten, wenn sie gegen ihre Erkrankung ankämpfen und sich besonders viel Mühe geben, konkurrenzfähig, verfügbar und sexy zu wirken. Angela Alves will nicht kämpfen – schon gar nicht gegen sich selbst. Sie will nicht wegen oder trotz ihrer Behinderung produktiv sein (dürfen). Sie will einfach arbeiten, mit dem, was da ist. Mit den unverfügbaren Körpern, die gegen die Glorifizierung von Selbstausbeutung Widerstand leisten, indem sie sich der Unvorhersehbarkeit hingeben und dort aufweichen, wo sie sich selbst und anderen mit Härte begegnen. This is a Soft Offer.
Mit ihrer gleichnamigen Soloperformance hat es Angela Alves 2019 direkt in die Schlagzeilen von renommierten Kulturmagazinen geschafft. Sechs Jahre nach der Premiere kehrt sie zu dieser Arbeit zurück und unterzieht sie einer Neubetrachtung: Wie schauen wir 2024 auf „diverse Körper“ im Tanz? Wer lacht über wen? Und dürfen jetzt auch alle wirklich überall mitmachen?